Digitale Volumenerfassung für Transparenz und Prozesssicherheit bei Sauerland Spanplatte
Das inhabergeführte Familienunternehmen Sauerland Spanplatte ist auf die Produktion hochwertiger Röhrenspanplatten spezialisiert, die vor allem für die Fertigung von Innentüren eingesetzt werden. Die dafür benötigten Rohstoffe – Sägespäne und Hackschnitzel – werden an den Standorten in Arnsberg und Gotha in großen Haufen gelagert, teils in überdachten Bereichen. Lange stand der Holzeinkauf vor der Herausforderung, dass zwar die angelieferten Materialmengen dokumentiert wurden, produktionsbedingte Schwankungen im Verbrauch jedoch dafür sorgten, dass der tatsächliche Lagerbestand nicht genau bekannt war, Schätzungen waren an der Tagesordnung.
Mit der Einführung von Blickfelds LiDAR-Sensoren konnte Sauerland Spanplatte diese Probleme nachhaltig lösen – durch kontinuierlich verfügbare und präzise Lagerdaten.
Der Rohstoffverbrauch in der Produktion unterliegt bei Sauerland Spanplatte natürlichen Schwankungen – was die tägliche Einschätzung der Lagerbestände von Sägespänen und Hackschnitzeln erheblich erschwerte. Für den Holzeinkauf stellte sich daher immer wieder die zentrale Frage: Lagern wir zu viel oder zu wenig? Müssen wir reagieren?
Zwar wurden die Eingangsmengen dokumentiert, doch reichten diese Informationen allein nicht aus, um verlässliche Aussagen über den tatsächlichen Bestand zu treffen. Die Folge waren Ungenauigkeiten, die nicht nur die Produktionsplanung erschwerten, sondern auch die monatliche Inventur: Diese wurde per Rollenmessrad und Messlatte durchgeführt – aufwändig und fehleranfällig. Auch die regelmäßigen Preisverhandlungen mit Lieferanten litten unter der unklaren Datenlage.
Zwischenzeitlich wurde der Einsatz einer Drohne, die mit Hilfe von GPS-gestützten Kamerabildern sehr exakt die gelagerten Volumina erfasst, geprüft, jedoch aufgrund des hohen Aufwands und der eingeschränkten Nutzbarkeit in überdachten Lagerbereichen letztlich verworfen.
Auf der Suche nach einer dauerhaften und digitalen Lösung zur Volumenerfassung ihrer Lagerbestände stieß Sauerland Spanplatte auf die 3D-LiDAR-Sensoren von Blickfeld. Heute überwachen zwei Qb 360° Hemispherical Sensoren das Sägespäne-Lager, während im Hackschnitzelbereich zwei weitere 360° Qb-Sensoren sowie ein zusätzlicher Standard-Qb2 im Einsatz sind. Die Sensoren erfassen kontinuierlich 3D-Daten, die in Form einer Punktwolke visualisiert werden – die einzelnen Lagerhaufen sind darin deutlich erkennbar. Die wirklich entscheidenden Informationen liefert jedoch ein übersichtliches Dashboard, das auf einen Blick die aktuellen sowie historischen Lagermengen sowohl in Kubikmetern als auch in Tonnen anzeigt.
Die Installation der Sensoren wurde vom Team vor Ort eigenständig durchgeführt. Die anschließende Konfiguration sowie die Einrichtung des Dashboards erfolgten vollständig remote durch Mitarbeitende von Blickfeld. Die gesamte Implementierung verlief reibungslos und ohne technische Schwierigkeiten.
Besonders überzeugt haben dabei mehrere zentrale Funktionen: Die Sensoren liefern kontinuierlich abrufbare Messdaten, ganz ohne manuelles Anstoßen des Messvorgangs. Über eine Zoneneinteilung im Hackschnitzellager lassen sich unterschiedliche Materialarten gezielt voneinander abgrenzen und überwachen. Zusätzlich erhalten die Verantwortlichen täglich automatisierte Benachrichtigungen über den aktuellen Lagerstand. Ein entscheidender Vorteil: Da die Sensorik ausschließlich 3D-Daten und somit keine personenbezogenen Informationen erfasst, bestehen keine datenschutzrechtlichen Bedenken – ein klarer Pluspunkt gegenüber der zunächst angedachten Drohnenlösung.
Bereits kurz nach Einführung der Blickfeld-Sensorik zeigten sich deutliche Verbesserungen im Arbeitsalltag. Die größte Effizienzsteigerung brachte die gewonnene Zeitersparnis: Rückfragen, manuelle Kontrollgänge oder das Einholen von Informationen sind nicht mehr nötig, da alle Daten jederzeit zentral zur Verfügung stehen. Auch die monatliche Inventur erfolgt heute deutlich schneller und präziser: Statt mit Rollenmessrad und Schätzverfahren lässt sich der Lagerbestand nun auf einen Blick erfassen – ganz ohne Vor-Ort-Kontrolle.
Die gewonnene Datenqualität und Transparenz haben darüber hinaus die Arbeit im Einkauf spürbar optimiert. Entwicklungen lassen sich frühzeitig erkennen, Entscheidungen datenbasiert treffen und Prozesse besser nachvollziehen.
Trotz der herausfordernden Umgebungsbedingungen – insbesondere der starken Staubbelastung in den Hallen – arbeitet die Sensorik stabil und störungsfrei.
Die Einführung der Blickfeld-Sensorik bildet erst den Anfang der Lagerdigitalisierung bei Sauerland Spanplatte. In einem nächsten Schritt sollen die Füllstandsdaten eines Silos ebenfalls in das zentrale Dashboard integriert werden. Ziel ist es, künftig auf Basis der erfassten Daten echte Verbräuche abzuleiten, Zusammenhänge im Prozess besser zu verstehen und kontinuierliche Prozessverbesserungen umzusetzen.
Darüber hinaus ist geplant, den zweiten Standort in Gotha ebenfalls mit dem Sensoriksystem auszustatten, um die digitale Transparenz über alle Lagerflächen hinweg sicherzustellen.