Warum eine präzise Schüttgut Inventur heute so wichtig ist
Lieferschwierigkeiten, volatile Rohstoffpreise und CO₂-Abgaben machen ein effizientes Bestandsmanagement zur wirtschaftlichen Notwendigkeit. Unternehmen müssen ihre Lagerbestände für interne Planung, Audits oder gesetzliche Vorgaben nicht nur im Blick haben, sondern auch lückenlos dokumentieren.
Fehlerhafte Bestandsdaten wirken sich unmittelbar auf die Lieferkette aus: Produktionsstopps, unnötige Expresslieferungen oder überfüllte Lagerflächen sind oft direkte Folgen unpräziser Inventuren. Umso wichtiger ist eine belastbare Datengrundlage – nicht nur für die Inventur, sondern für das gesamte operative Geschäft.
Moderne LiDAR-Technologie unterstützt hierbei durch präzise, automatische Vermessung der Lagerbestände in Echtzeit. Mit Hilfe hochfrequenter Laserimpulse entstehen exakte 3D-Modelle der Schüttgutvolumen, ganz ohne manuelle Messungen oder aufwändige Sichtkontrollen.

Drei typische Fehler in der Schüttgut Inventur – und wie man sie vermeidet
Im Tagesgeschäft bleibt oft wenig Zeit für aufwendige Bestandserhebungen. Da wird schnell auf Erfahrung und Bauchgefühl zurückgegriffen. Doch gerade bei angespannten Lieferketten oder streng regulierten Prozessen kann das zu Unsicherheiten führen. Drei typische Szenarien zeigen, wie moderne Volumenerfassung mit LiDAR unterstützen kann:
„Das passt schon noch in die Halle.“
Problem: Visuelle Einschätzungen zur Restkapazität sind oft ungenau, besonders bei unregelmäßigen Haufenformen oder eingeschränkter Sicht.
Lösung: LiDAR-Sensoren vermessen das Lager automatisch und berechnen die noch verfügbare Kapazität präzise. Individuelle Schwellenwerte ermöglichen eine frühzeitige Warnung bei knappem Platz. So lassen sich Anlieferungen gezielt steuern.
„Wir haben doch gerade erst bestellt.“
Problem: Bei mehreren Standorten oder verteilten Zuständigkeiten fehlt oft die Transparenz. Doppelte Bestellungen oder überraschende Engpässe sind die Folge.
Lösung: Das LiDAR-System misst regelmäßig und stellt die Daten zentral im Dashboard bereit – auch standortübergreifend. So greifen alle Beteiligten auf denselben aktuellen Datenstand zu, was Planung und Kommunikation deutlich vereinfacht.
„Der Haufen sieht kleiner aus als sonst.“
Problem: Wetter, Maschinen oder geänderte Lagerstrukturen verändern die Haldenform. Subjektive Einschätzungen führen schnell zu Fehlplanungen.
Lösung: LiDAR erzeugt regelmäßige 3D-Punktwolken und analysiert diese softwaregestützt. Auch unregelmäßige Veränderungen werden sichtbar.
So funktioniert moderne Schüttgut Inventur in der Praxis
Für die automatische Bestandserfassung kommen ein oder mehrere 3D-LiDAR-Sensoren wie der QbVolume von Blickfeld zum Einsatz. Diese scannen das Lager in regelmäßigen Abständen ganz ohne manuelle Eingriffe. Die Sensoren erfassen in definierten Intervallen die Umgebung, generieren dabei dichte 3D-Punktwolken und liefern so die Grundlage für präzise Volumenberechnungen.
Das System funktioniert sowohl in überdachten Hallen als auch im Außenbereich. Die Sensoren sind IP67-zertifiziert, temperaturresistent und mit Schutzmechanismen gegen Staubablagerung ausgestattet.
Vor der Installation findet eine virtuelle Sensorplanung statt. Dabei werden die optimalen Positionen der Sensoren definiert, sodass alle relevanten Lagerflächen vollständig erfasst werden. Nach der Montage wird das System in Betrieb genommen und auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt – zum Beispiel durch die Einrichtung von Ausschlusszonen oder die individuelle Konfiguration des Dashboards.
Sobald die Sensoren aktiv sind, beginnt die automatische Bestandserfassung. Die Geräte senden hochfrequente Laserimpulse aus, aus denen sich dichte 3D-Punktwolken ergeben. Diese werden direkt im Sensor vorverarbeitet, inklusive intelligenter Algorithmen zur Kompensation von Messschatten, etwa durch unregelmäßige Oberflächen oder Maschinen im Sichtfeld.
Die Daten mehrerer Sensoren werden zu einer gemeinsamen Punktwolke zusammengefügt, georeferenziert und softwareseitig analysiert. Die Software erkennt dabei einzelne Schüttguthalden, trennt sie voneinander ab und berechnet deren Volumen. Mit hinterlegten Dichtewerten lässt sich das Volumen je nach Material in Masse umrechnen.
Die Ergebnisse werden im zugehörigen Dashboard visualisiert, das sowohl online als auch offline verfügbar ist. Jede Messung wird zusätzlich mit einer 3D-Ansicht gespeichert, sodass alle Bestandswerte auch rückwirkend überprüfbar bleiben. Das Dashboard lässt sich individuell gestalten und kann unterschiedliche Materialien getrennt ausweisen. Die Daten können automatisiert oder auf Abruf erfasst werden und sind über offene Schnittstellen auch in Drittsysteme wie ERP- oder Buchhaltungssoftware integrierbar.
Das Ergebnis ist ein digitaler, lückenlos dokumentierter Inventurprozess, der sich ohne Mehraufwand in bestehende Abläufe integriert und eine aktuelle Übersicht über Bestände liefert – jederzeit, automatisch und nachvollziehbar. Manuelle Messungen oder zeitintensive Sichtkontrollen gehören damit der Vergangenheit an.

Erfahrungswerte aus der Praxis: Was Betriebe berichten
Wie sich diese Technik in der Praxis bewährt, zeigen Erfahrungsberichte aus verschiedenen Branchen:
Kommunale Betriebe wie TBS Solingen berichten von Zeitersparnis, besserer Planbarkeit und höherer Datenqualität.
„Die automatische Erfassung von Echtzeitdaten spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern liefert uns exakte Daten, die die Planung erheblich erleichtern.“
In der Abfallwirtschaft sorgt LiDAR für mehr Betriebssicherheit – etwa im Industriepark Gersthofen, wo unregelmäßige Materialanhäufungen frühzeitig erkannt werden.
In der Landwirtschaft hilft die Technologie, Shrinkage-Verluste zu analysieren und die Produktqualität zu verbessern – mit direkten Auswirkungen auf Marge und Nachschubplanung.
Kommunale Bauhöfe gewinnen vor allem an Übersicht und Reaktionsfähigkeit:
„Wir sparen zwei volle Arbeitstage pro Inventur.“
„Wir wissen jederzeit, wie viel noch da ist – das schafft Sicherheit.“
Auch in der Baustoffindustrie schafft LiDAR neue Möglichkeiten: Ein führender Zementhersteller nutzt die präzise Volumenerfassung von Klinker-Schüttgut zur exakten CO₂-Steuerberechnung. Durch die Anbindung ans ERP-System stehen aktuelle Bestände jederzeit bereit – bei gleichzeitig über 80 % weniger manuellem Aufwand.

Fazit: Schüttgut Inventur als Teil moderner Lagerlogistik
Ob kommunale Betriebe, Industrie oder Landwirtschaft – die präzise Erfassung von Schüttgut ist längst keine Kür mehr, sondern Grundlage effizienter Lagerprozesse. Wer digital misst, behält jederzeit den Überblick, reduziert Risiken und schafft eine verlässliche Basis für Disposition, Einkauf und Berichterstattung.
Gerade in Zeiten instabiler Lieferketten und wachsender regulatorischer Anforderungen wird automatisierte Volumenerfassung zum neuen Standard. Mit digitaler Schüttgut Inventur schaffen Unternehmen nicht nur Transparenz, sondern legen auch den Grundstein für zukunftssichere und effiziente Lagerprozesse – besonders in herausfordernden Zeiten.
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